Das Leben als berufstätige Mutter: Leben im Hier und Jetzt

Hallo ihr Lieben,
schön, dass ihr auch heute wieder dabei seid!
Derzeit sind meine Tochter und ich etwas erkältungsgeplagt, was gerade in den letzten Tagen zu einem massiven Schlafdefizit geführt hat. Es ist normal, dass gerade wenn ich hundemüde bin, die Nerven einmal blank liegen und ich mich immer wieder zusammen reißen muss, damit ich nicht aus der Haut fahre. Mal klappt es besser, mal muss ich den Raum verlassen und kurz durchatmen. So ein Trotzanfall eines Kleinkindes steht eben dem dauerbohrenden Nachbarn mit Schlagbohrmaschine an manchen Tagen fast in nichts nach: Es nervt bis aufs Blut.
Alleine die Unterhemdendiskussion des heutigen Morgens: Prinzessin, Biene Maja oder doch Eiskönigin?
Am liebsten wäre ich zurück ins Bett, hätte mir die Decke über den Kopf gezogen und hätte der Welt den Mittelfinger gezeigt.
Aber nein, wir haben dann doch eine einvernehmliche Lösung gefunden. Sie hatte Zeit zu wählen, bis ich vom Hund füttern zurück war, dann hätte ich ausgesucht. Es wurde übrigens, wenig überraschend,  das Eisköniginnenunterhemd.

Wir haben jedoch unsere Rituale, die uns auch an solchen Tagen gut durch den Tag geleiten. So auch das Schlafen gehen. Seit meine Tochter auf der Welt ist, bringe ich sie jeden Abend ins Bett. Ja, ihr habt richtig gelesen: Sie ist über drei und schläft abends immer noch nicht alleine ein. Aber das muss sie meiner Meinung nach auch nicht. Wir genießen das Lesen, in den Schlaf Singen und Kuscheln. Aber gerade in den letzten Tagen, als ich doch länger liegen bleiben musste, da mein Kind dank Erkältung nicht innerhalb von 10 min eingeschlafen ist, wurde mir eins bewusst: Vor lauter Planung und Hektik verpasse ich manchmal richtig schöne Momente. Denn ich bin geistig schon mit der To-do-Liste des Abends beschäftigt, während ich zum 5 x »You Are My Sunshine« singe, oder »Schlaf Kindlein Schlaf«, oder eben ein anderes Lied aus unserem Standardrepertoire. Das ist eben auch der Nachteil von Routinen, man ist nicht mehr immer mit dem Kopf dabei …
Wie ihr wisst, schreibe ich ja nebenher Bücher und bin auch bei den Wortstürmern unterwegs. Daher ist die Zeit, wenn das Kind schläft bis zu dem Zeitpunkt, wenn mein eigentlicher Feierabend beginnt, auch ziemlich verplant. Ich wartete also an diesem Abend darauf, dass sie endlich einschläft. Ungeduldig und schon fast mit den Zähnen knirschend. Ich wollte endlich an die Arbeit, damit ich mit meinem Mann im Anschluss wenigstens noch den Anfang des neuen StarWars-Teils sehen konnte. Da spürte ich plötzlich eine kleine Hand auf meiner Wange. Meine Tochter schaute mich mit schläfrigen Augen an und sagte: »Mama, ich liebe dich. Du bist meine beste Freundin.« Dann kuschelte sie sich wieder an mich, machte die Augen zu und war 10 Minuten später endlich eingeschlafen. In diesem Moment hatte ich Tränen in den Augen, ein schlechtes Gewissen und die nächsten Minuten verbrachte ich damit, mir zu überlegen, wie blöd ich mich verhielt. In absehbarer Zeit wird mein Kind aus unserem Familienbett ausziehen und in ihrem eigenen Bett schlafen.  – Auf eigenen Wunsch, sie möchte jedoch noch die Zeit bis sie in den Kindergarten Ende des Sommers geht. – Und dann werden die Erinnerungen, wie sie in meinen Armen in unserem gemeinsamen Bett eingeschlafen ist, dass einzige sein, was mir von dieser Zeit bleibt. Statt diese Momente, an solchen etwas länger andauernden Abenden, wie ein notwendiges Übel hinter mich zu bringen, sollte ich sie sammeln wie kostbare Juwelen. Genau SOLCHE wunderschönen Momente, die mir sogar die Tränen in die Augen treiben. Dann wurde mir zudem bewusst, dass hier nicht nur der Abend betroffen ist.
Es zieht sich als roter Faden durch den ganzen Tag …

Ich habe einen ziemlich genauen Tagesplan, schließlich muss ich ja alles irgendwie hinbekommen. Alles ist genau getaktet und organisiert. Ich habe mir bewusst Zeit für meine Kleine eingeplant, damit sie zwischen den ganzen täglichen Arbeiten nicht zu kurz kommt. Und es kommt auch nicht selten vor, dass ich einfach auf alles Pfeife und wir eben noch etwas zusammen unternehmen. Dennoch nehme ich mir leider oft genug nicht die Zeit bestimmte Augenblicke zu genießen und Erinnerungen zu sammeln. Während wir Puzzeln, basteln oder Malen beschäftigen ich mich nicht selten geistig bereits mit der Zubereitung des Abendessens, der nächsten Maschine Wäsche oder wie aktuell, den Steuerunterlagen die ich noch fertig machen muss. Das macht mich jetzt, auf jeden Fall in meinen Augen, nicht zu einer schlechten Mutter. Es ist einfach eine Angewohnheit, die man sich bereits lange vor dem Elterndasein angewöhnt. Ständig ist man schon beim nächsten Schritt. Hetzt von einem Ziel zum nächsten.
Das sorgt aber leider in diesem konkreten Fall dafür, dass die Schatzkiste meiner Erinnerungen nicht so viele Kostbarkeiten enthalten wird, wie sie könnte. Manche schöne und auch unwiederbringliche Momente gleiten mir einfach durch die Finger.
Lächelnd sehe ich das Bild des ersten selbstgemalten »Tigers« meiner Tochter, das an der Seitenwand der Mikrowelle heftet. Der Moment des Malens, ist jedoch nur noch undeutlich in meinem Gedächtnis und traurigerweise weiß ich jetzt schon, dass er noch mehr verblassen wird. Weil ich ihn in diesem Moment nicht bewusst festgehalten habe.

Wie spitzt mein Kind die Lippen, bevor es mir einen feuchten, aber herzlichen Kuss gibt?
Wie sieht sie aus, wenn sie konzentriert ein Puzzle macht?
Die halbe Grimasse beim ersten Versuchen mit der Zunge zu schnalzen.
Im Fall meiner Tochter auch die plötzliche Stille, wenn man beginnt, ihre Füßchen zu massieren. (Ja, sie hat einen Ausknopf. 😀 )

Die Liste ist fast unendlich. Denn unsere Kinder machen und lernen so viel und wir werden viele dieser Augenblicke einfach im Strom der Zeit verlieren, weil wir mit dem Kopf viel zu selten im Hier und Jetzt sind. Wir nehmen es als selbstverständlich und schon ertappen wir uns bei: Wie war das noch mal?
Wir können nicht verhindern, dass die Zeit vergeht, dass unsere Kinder größer werden und dann irgendwann erwachsen. Aber wir können in unseren Erinnerungen viele kleine Momente festhalten, an die wir uns später lächelnd erinnern können. Und vielleicht können wir auch in einigen Jahrzenten mit strahlenden Augen, weil wir die Erinnerung direkt vor uns sehen, unseren Enkelkindern sagen: »Deine Mama hat früher genau so ausgesehen …«
Ich hoffe darauf und werde mein Bestes dafür geben.

Alles Liebe
Eure Julia

 

Rezension: Zeitenwende: Der Kristall von Vaduhn

Klappentext:
Du glaubst, es gibt nur eine Wirklichkeit?
Das dachte ich auch, bis meine beiden besten Freunde in eine fremde Welt entführt wurden.
Eigentlich hätte ich es wissen können, denn in unbeschwerten Kindertagen lehrte mein Großvater mich bereits die fremde Sprache sowie Lebens- und Kampfkultur der Welt von Vaduhn. Doch sein Tod nahm mir seine Geschichten; und als Erwachsene blickte ich auf seine Lehren zurück wie auf ein unterhaltsames Spiel aus einem bezaubernden, wilden Märchenland.
Nun stand ich da, in Vaduhn, auf mich gestellt in einem Land wie aus dem finsteren Mittelalter, die Freunde befreit, doch der Rückweg versperrt, musste ich mich den gefürchteten Mentalkriegern stellen, die jedes Geheimnis aus dir hervorziehen können. Auch ich hatte ein Geheimnis, das es zu hüten galt …
Und ihr dunkler Anführer richtete den Blick aus seinen bernsteinfarbenen Augen auf mich und meine Seele ward versengt …

Buch:
Autorin: Evita Sommer
Verlag: KDP
Seiten: 375
Sprache: Deutsch
ASIN: B015BHRNJ2
Preis Kindle: 3,99 €
kindleUnlimited: Ja
(Stand 27.04.2016)

Cover
Ich kenne das alte, sowie das neue Cover. Dem Alten, sah man, auch wenn es durchaus hübsch war, die SelfPublisherin noch an. Mit dem Neuen hat diese tolle Geschichte endlich einen würdigen und wunderschönen Einband gefunden und steht einem Verlagsbuch in nichts an Professionalität nach. Die Personen sind passend gewählt und hat man das Buch gelesen, weiß man auch genau, um welchen See es sich handelt. 😉

Inhalt / Stil
Auch wenn der Anfang für meinen Geschmack etwas zu detailreich erzählt war, zog die Geschichte mich dann doch schnell in ihren Bann. Als endlich der Übergang nach Vaduhn geschafft war, konnte ich es dann auch einfach nicht mehr aus der Hand legen und hätte zwei Mal beinahe meine Bushaltestelle verpasst. 😀
Das Buch hat einfach alles, was eine gute Fantasiestory brauch: Eine sympathische Hauptprotagonistin, ganz viel Liebe, etwas Erotik, jede Menge Spannung und eine Welt, die verzaubert. Doch nicht nur die Hauptcharaktere können sich sehen lassen, auch die Nebencharaktere sind liebevoll ausgearbeitet und lassen keine Wünsche offen.

Das Buch ist, bis auf eine kleine Ausnahme, aus der Ich-Perspektive geschrieben. So ermöglicht es gute Einblicke in die Bewegründe, Ängste und Gedankengänge der Hauptprotagonistin und man fiebert unweigerlich mit ihr mit. Lacht mit ihr, kann aber an der einen oder anderen Stelle auch die Tränen nicht ganz unterdrücken.

Der Schreibstil ist flüssig und schafft es ein glaubhaftes Bild der bekannten und doch so fremden Welt zu zeichnen.

Meinung
Was mir richtig gut gefallen hat, war dass die Hauptprotagonistin keine »Superheldin« ist, die von Geburt an alles kann oder es einfach mit der Muttermilch eingesogen hat. Sondern das allem jahrelanges Training zugrunde liegt und auch jede Fertigkeit eine schlüssige Hintergrundgeschichte hat. Das verleiht ihr Facetten und Tiefgang, so dass sie einem mit jeder Seite mehr ans Herz wächst.
Auch die Welt »Vaduhn« glänzt mit unzähligen Details, die einem unweigerlich ein fantasiereiches Bild zeichnen und neugierig machen, was sich hier noch so alles tummelt. Verschiedene Königreiche, faszinierende Rassen und auch menschliche Besonderheiten vermitteln ein wunderbar rundes Bild. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ich schon jetzt auf den zweiten Teil gespannt bin und ihn auf jeden Fall lesen will.

Preis / Leistung ist mehr mehr als gerechtfertigt. Da kann auch einfach kein Verlag mithalten. Gerade, weil es die Möglichkeit gibt es über KindleUnlimited kostenlos zu lesen. Wer also keine Angst hat, auch mal fernab der Verlagsbücher neue Geschichten zu entdecken: Hier ist deine Chance!

Empfehlung:
Klare Kaufempfehlung

 

Das Leben als berufstätige Mutter: Der Spagat zwischen Arbeit, Kind und persönlichem Glück

Hallo ihr Lieben,
schön, dass ihr wieder da seid. Derzeit bin ich immer wieder etwas landunter. Vielleicht, weil ich mir auch in den Kopf gesetzt habe, dass der Frühjahrsputz diesmal etwas größer ausfällt und ich angefangen habe mit großen Mülltüten alles auszumisten. Vielleicht, weil das Manuskript meines neuen Buches gerade den Endspurt angetreten hat. Vielleicht, weil ich ein neues und wirklich tolles Projekt mit der lieben Celeste Drake begonnen habe. Vielleicht, weil ich die lieben Autoren-Mädels von den Wortstürmern auch nicht zu kurz kommen lassen möchte. Vielleicht aber auch, weil ich ja auch noch einen Halbtags-Brötchenjob, einen Hund, einen Mann und vor allem ein Kind habe, denen ich allen versuche gerecht zu werden.
Zwar kann man mit konsequenter Planung so einiges unter einen Hut bekommen. Dennoch merke ich natürlich, dass ich durch die Menge der zu erledigenden Sachen Abstriche machen muss. Es gehen einfach nicht überall 100 % und manchmal sagt mein Körper auch „Nee, es reicht“ und schickt mich mit einer Grippe ins Bett. Natürlich, ist das jetzt kein Beispiel, dass auf euch zutreffen muss. Aber vielleicht ist es bei euch die Krabbelgruppe fürs Kind, das stetig wiederkehrende Sonntagsessen mit der ganzen Familie oder auch „nur“ der ganz normale Alltag, der euch manchmal an eure Grenzen bringt. Wichtig ist nicht die eigentliche Last der Aufgabe. Sondern die Häufigkeit und wie viel Spaß sie uns macht.

Fast alles rund ums Schreiben macht mir Spaß. Daher ist es zwar manchmal stressig und mein Feierabend ist selten vor halb zehn. Aber ich beende diese Arbeitsabende fast immer mit einem guten Gefühl im Bauch. So ist es auch möglich, mal vorübergehend etwas mehr als 100 % zu geben. Doch je weniger Spaß mir eine Aufgabe macht, desto mehr Energie benötigen ich dafür. Auch solche Tage und Wochen gibt es, wenn ich mich mal durch eine Aufgabe durchbeißen muss, die ich am liebsten ganz hinten im Garten vergraben würde. Allein die Motivation kostet mich schon mehr Kraft, als andere, nicht weniger aufwändige Sachen, komplett zu erledigen. Denn habe ich keine Lust, sehe auch gerne mal den Wald vor lauter Bäumen nicht und denke, das es einfach kein Ende nehmen will.
Dennoch setzen wir uns als Mütter und vor allem berufstätige Mütter, oft das Ziel alles perfekt zu machen. Ich bin da nicht anders. Wir sind eben nie ganz aus dem Trott der Tretmühlen herausgekommen und werden ständig gemessen und gewogen. Aller perfekt zu machen ist jedoch ein aussichtsloses Unterfangen. Wie oben erwähnt, ist es einmal vorübergehend möglich mehr als 100 % zu geben, aber alles andere brennt uns auf Dauer aus. Der Tag hat nur eine gewisse Anzahl an Stunden. Wir müssen uns entscheiden, wie wir diese für die vorhandenen Aufgaben aufteilen. Wollen wir in einem Gebiet mehr erreichen, z.B. im Job, entstehen hier unweigerlich Abstriche beim Haushalt oder der Familie. Es gibt dennoch Jobs, die sind so erfüllend, dass wir hier auch gerne etwas von der wenigen freien Zeit opfern – die wir als gute Mütter doch eh meistens verschlafen – und dann eben den Haushalt nachts um halb zehn machen. Dies kann funktionieren, wenn wir Hilfe seitens unserer Partner bekommen, die uns entlasten. Es sich also eine gute Balance zwischen Job, Familie, Haushalt und Freizeit einpendelt. Von diesem Phänomen einer berufstätigen Mutter habe ich bisher jedoch nur gehört. Eine tatsächliche Vertreterin dieser Gattung ist mir bisher nicht untergekommen. Denn leider Gottes ist es so, dass Frauen sich zumeist was die faire Aufgabenverteilung angeht, recht ungerecht behandelt fühlen. Wir haben eben als berufstätige Mütter (Halbtags-)Job, Kind & Kegel, Haushalt und eine ziemlich dürftige Freizeit. Der Mann ist der Hauptverdiener und genießt dadurch gewisse Privilegien. Nicht selten stecken wir dann in einem Zwiespalt der uns unzufrieden macht: Egal in welchem Job wir vorher gearbeitete haben, wie hart wir für unsere Position gekämpft haben, nach der Elternzeit bekommen wir mitunter nur noch die Jobs, die weder unserer Ausbildung, noch unseren eigentlichen Qualifikationen entsprechen. In stetiger Erwartung, dass unser Kind das nächste Mal krank wird, werden wir schon vorsorglich aus dem Rennen genommen. Zusätzlich haben die wenigsten Frauen Spaß an wilden Putzorgien, so dass der Haushalt, auch nicht zu einem Stimmungshoch beiträgt.
Natürlich ist die Zeit mit unserem Kind schön und ich versuche sie immer zu genießen. Aber Kleinkinder sind eben auch mal verdammt anstrengend. Das hat nichts damit zu tun, dass wir unser Kind nicht lieben und vergöttern, sondern, das unsere Kraftreserven auch mal ein Ende haben. Und da kann der Trotzanfall auch mal der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt und ein Gefühl zurück lässt von »Das war mal ein richtiger scheiß Tag«.

Wir sind uns als Mütter jetzt natürlich alle im Klaren darüber, dass wir an der Ausgangssituation nichts ändern können. Wir können zwar mal wieder das Kriegsbeil ausgraben, unseren Mann nötigen, dass er etwas mehr im Haushalt macht oder uns eine Putzhilfe zu besorgen. Oder wir pfeifen auf alles und gehen ein Eis essen. Aber wir haben es schließlich so gewollt und der Grund für das alles lächelt uns jeden Tag an und lässt unser Herz schmelzen.  Letztendlich müssen wir jedoch, für uns selbst, auf lange Sicht die Zufriedenheit Stück für Stück in unser Leben holen, damit diese das Negative überwiegt und wir ein einigermaßen glückliches Leben führen können.

Bei mir ist es das Schreiben. Ich freue mich über jede positive Rückmeldung auf mein Buch und über jeden neuen Fan auf meiner Seite. Jede neue Rezension wird direkt meinem Mann vorgelesen und mit jeder Neuigkeit meine engsten Freunde genervt. Klar gibt es auch mal negatives Feedback, aber genau dieses birgt dann Verbesserungspotential. Und die Chance in den Garten zu gehen und Unkraut zu jäten bis meine Wut verraucht ist. 😉
Beim Schreiben, bekomme ich für das was ich geleistet habe ein Feedback und nicht für das, was andere mir zutrauen, was ich leisten könnte. Und genau das möchte ich auch jeder Mutter ans Herz legen: Sucht euch etwas, was euch glücklich macht.
Ein perfekter Body?
Trainiert, was das Zeug hält, schaut in den Spiegel und lächelt.
Mit dem Hobby Geld verdienen und selbstgenähte Sachen verkaufen?
Probiert es! Jeden Euro, den ihr so einnehmt, gehört ganz alleine euch (und dem Finanzamt) und ihr könnt euch davon so viele Schuhe kaufen, bis das Konto leer ist.
Schreiben? Versucht es! Ich mach es ja auch und es funktioniert. Und man lernt wahnsinnig viele tolle Leute kennen.

Die Liste der Möglichkeiten ist lang. Gemeinsam haben sie jedoch alle, dass sie mit Arbeit verbunden sind. Geschenkt bekommt man nämlich in der heutigen Welt so gut wie nichts. Zudem wissen wir häufig nur, was aus unserer eigenen Leistung entspringt, wirklich zu schätzen. Das Kompliment unseres Mannes, wie hübsch wir aussehen, genießen wir zwar so oder so. Liegt dem jedoch 10 kg weniger, ein straffer Hintern und eine Mitgliedskarte im Fitnesscenter zugrunde, wissen wir es noch viel mehr zu schätzen. Es lobt nämlich nicht nur das Offensichtliche, sondern indirekt auch die Arbeitsleistung, welche dazu geführt hat. Unsere Leistung.

Traurigerweise wird die Leistung die wir als Mutter – mit oder ohne Job erbringen – viel zu selten von anderen gesehen und honoriert. Wenn wir aber nicht gerade meditierend bei grünem Tee im Garten sitzen und mit uns und unserer Umwelt im reinen sind, ist unser eigenes Selbstwertgefühl nahezu unabdingbar mit unserer Außenwirkung und dem Feedback unseres direkten Umfeldes verbunden. Es sollte nicht so sein, wir wehren uns mit Händen und Füßen … Aber gerade unsere Lieben sind nicht selten Kläger, Richter und Henker in einem. Bekommen wir also hier nicht das nötige positive Feedback – was eigentlich nie aus Böswilligkeit geschieht, versteht mich nicht falsch, aber wir sagen unseren Männern ja auch nicht häufig genug, was für tolle Hechte sie sind – und sind deswegen nicht so recht glücklich, müssen wir eben was ändern. Also sucht euch das, was euch glücklich macht. 
Denn eine glückliche Mutter ist oft auch eine gelassenere Mutter und das Beste, was einem Kind passieren kann.

Alles Liebe
Julia

 

Das Leben als berufstätige Mutter: Ja, auch stillen geht

Hallo ihr Lieben,
schön, dass ihr wieder dabei seid. Wie sicher einige von euch wissen, gehöre ich zu der Fraktion, die gerne mal als Milchkühe, Mitglied der Stillmafia, Gluckenmuttis oder einfach pervers, bezeichnet werden. Gemeint ist hier natürlich, dass ich zu den Langzeitstillmüttern gehöre und meine Tochter mit ihren knapp über drei Jahren immer noch stille. Zwar nur zum Einschlafen und nachts, aber darauf wollen wir beide bisher auf keinen Fall verzichten.
Ich könnte euch jetzt einen von rosa Wolken und »alles war immer toll« – Vorschwärmen, aber das war und ist es nun mal nicht. Wie überall gibt es Höhen und Tiefen. Wunde Brustwarzen, ein Abszess durch einen Milchstau, bei dem ich unters Messer musste und schlichtweg einfach Frustration, wenn Madame nahezu die ganze Nacht rumnuckelte und dabei euch gerne mal im Halbschlaf fester mit den kleinen Fingerchen in die Haut kniff und mir den Schlaf raubte. Aber solche Tage und manchmal auch Wochen gehen vorbei. Und die übrige Zeit will keiner von uns zweien missen. Schließlich ermöglicht sie mir auch am WE mal bis 8:00 Uhr zu schlafen, weil das erste Hüngerchen ja schon an der Selbstbedienungstheke gestillt wird.

Eine turbulente Phase, die mir gut im Gedächtnis geblieben ist, war auf jeden Fall auch der Wiedereinstieg in den Job. Meine Tochter war damals 1 Jahr alt und auf den Mittagsschluck wollte sie auf keinen Fall verzichten. Die ersten Tage waren die Hölle. Ich hatte zwar schon vorher weitestgehend auf jegliche »Vormittagssnacks« verzichtet, dennoch fühlten sich meine Brüste spätestens gegen elf an, als wären sie aus Beton. So hatte ich mich nicht mehr seit den Anfängen gefühlt. Es schmerzte, es spannte, doch ich traute mich nicht irgendetwas Milchhemmendes zu nehmen. Schließlich wartete die kleine Dame ja schon auf ihre »Brotzeit« die nicht zu dürftig ausfallen sollte. 😉
Angstvoll versuchte ich jegliches Babywimmern zu vermeiden, aus Angst meinen BH zu fluten. Vergessene Stilleinlagen trieben mir Schweißperlen auf die Stirn. Sobald die Uhr 13:20 Uhr anzeigte, hieß es dann: Raus aus der Arbeit und ab zur Kita. Kind geschnappt, Übergabe absolviert und dann ab auf die Kita-Besuchertoilette. – Nennt es ein übergroßes Schamgefühl, aber nachdem mein Kind über ein Jahr alt war, hatte ich Hemmungen in der Öffentlichkeit zu stillen – Aber naja, die Toilette war sauber und hat Fußbodenheizung, wir hatten also keine Probleme es uns etwas bequem zu machen. Erleichtert spürte ich den Druck schwinden und hörte mein Kind gurgeln und schmatzen. Auch das hatte ich seit den Anfängen nicht mehr gehabt: Ich habe meine Tochter fast in Milch ertränkt. Aber sie war glücklich. Sobald sie die ersten Schritte gehen konnte, stand sie schon erwartungsvoll vor der Toilette und zog mich rein. Also auch sie hatte entsprechend nichts gegen die eigentlich so wenig appetitliche Umgebung.
Bereits nach wenigen Wochen spielte sich das Ganze natürlich ein. Meine Brüste hörten vormittags auf die spannen und ich konnte die Übergabe in der Kita interessiert verfolgen, ohne die Toilettentür dabei zu fixieren wie ein Footballspieler das Tor. Das mittägliche Stillen haben wir in dieser Form auch noch ein Jahr beibehalten. Dann haben wir es langsam und in allgemeinem Einvernehmen abgeschafft.

Für alle Mütter die auch beim Wiedereinstieg in den Job weiterstillen möchten: Es geht. Aber es kann sich bei jedem anders gestalten. Bei uns war es recht unkompliziert und das wünsche ich wirklich jeder Mutter die gerne weiterstillen möchte. Aber es ist klar: Das muss es eben nicht immer sein. Ich hatte das Glück in Teilzeit wieder einsteigen zu können, aber dies ist nach der Elternzeit aus diversen Gründen nicht immer möglich. Je nach Anzahl der Stunden in Fremdbetreuung und den kleinen individuellen Unterschieden, kann es sein, dass es einfach nicht so funktioniert, wie wir es uns in den Kopf gesetzt haben. Es kann zu einem Milchstau kommen, oder vielleicht ist es euch zu stressig und die Milch bleibt plötzlich weg. Vielleicht stellt euer Kind fest, dass es das so nicht mag. Aber auch dann ist es okay.
Stress ist Gift für eine schöne Stillbeziehung. Und bevor es gar nicht geht, lasst lieber das Mittägliche-Stillen, zwischen Tür und Angel, ausfallen und kuschelt euch zuhause gemeinsam auf die Couch. Es soll euch beiden Freude bereiten und niemals zum »Muss« werden. Also probiert aus, was für euch der richtige Weg ist und genießt es, solange es dauert.

Ich wünsche euch alles Gute für den Wiedereinstieg in den Job und würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen.

Alles Liebe
Julia

 

Das Leben als berufstätige Mutter mit Kleinkind: Planung und Routine ist alles

Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich mal eine neue Reihe von Blogartikeln starten: Das Leben als berufstätige Mutter mit Kleinkind.
Zum einen für die Mütter, denen es genau so geht und denen es, wie auch mir, einfach gut tut zu wissen, dass sie nicht alleine sind. Zum anderen aber auch für die Mütter die wieder in den Beruf einsteigen wollen. Vielleicht beruhigt es euch etwas oder gibt die eine oder andere Anregung wie man Kinder, Mann, Haushalt und Job unter einen Hut bringt.
Wer mein Buch kennt, weiß jedoch, dass ich nichts von »der einzig wahren Wahrheit« halte. Mütter sind unterschiedlich, Erziehungsstiele sind unterschiedlich und letztendlich sind Kinder mitunter völlig unterschiedlich. Entsprechend gibt ganz unterschiedliche Wege und vielleicht ist eurer ein ganz anderer. Und das ist auch gut so! Über entsprechendes Feedback freue ich mich, schließlich kann ich auch noch einiges dazulernen.

Aber fangen wir mal an:
Der wohl wichtigste Punkt für eine berufstätige Mutter ist Planung und Routine.
Damit meine ich jetzt nicht, dass ihr bis zum Falten der letzten Unterhose alles durchplanen sollt. Auch wenn es sicherlich einige Mütter machen, ist es mir persönlich einfach zu viel des Guten. Mir geht es also vielmehr darum, sich gewisse Routinen anzugewöhnen.
Da die Eckdaten bei uns Müttern oft recht unterschiedlich sind, hier mal meine. In meinem Haushalt leben meine Tochter (3), unser 40 KG Krümel (Hund), mein Mann und ich. Haushalt, Kind und Co. liegen zumeist bei mir und ich arbeite den halben Tag. Achso, und ich schreibe eben ab und an noch Bücher. 😀

Mein Tag gestaltet sich neben aus dem Bett kriechen, zur Arbeit schlurfen und mein Pensum ableisten wie folgt: Um halb drei geht’s ab zur Kita. Kind einpacken und dann meistens noch kurz zum Einkaufen. Anschließend Richtung Heimat, wo allerdings erst die richtige Arbeit auf mich wartet: Der Haushalt.
Wie er mich manchmal nervt …
Doch damit ich es nicht einreißen lasse und plötzlich mitten im Chaos stehe, kommt die eben erwähnte Planung und Routine zum Einsatz.
Zum Tagesgeschäft gehört bei mir primär Wohnung aufräumen, durchsaugen und dann Abendessen kochen.
Der Ablauf ist jeden Tag beim Aufräumen der gleich. Ich fange in der Küche an, weiter zum Wohnzimmer, am Schluss Kinderzimmer und Bad.
Warum immer in dieser Reihenfolge?
Weil es dann schneller geht. Die Handgriffe sitzen, ich muss nicht nachdenken. Und ich irre nicht zeitraubend von einem Raum zum nächsten, nur damit am Schluss viel angefangen, aber nichts fertig ist. Nach dem Aufräumen verbringe ich erst einmal Zeit mit meiner Tochter. Wir spielen Basteln oder was Mütter mit ihren Kindern eben so machen. Ihr kennt es ja selbst. Es folgt das Vorbereiten des Abendessens, und während dieses seine Zeit auf dem Herd, oder im Backofen zubringt, sauge ich noch kurz durch und räume das eine oder andere eben noch mal weg.

Was etwas Planung erfordert ist z.B. die Wäsche. Mal reicht eine Maschine. Mal frage ich mich, wo plötzlich der Wäscheberg herkommt, der wiedermal von hinten versucht hat mich unter sich zu begraben. Es bleibt für mich einfach ein Mysterium. Als würde sich die dreckige Wäsche plötzlich selbst vermehren. Lange Rede kurzer Sinn: Fällt viel Wäsche an, belade ich die Maschine schon abends und mache sie morgens an bevor ich das Haus verlasse. So ist der erste Schwung schon fertig und ich kann gleich die Zweite anschmeißen. Hält sich der Wäscheberg in Grenzen, reicht auch eine Maschine, die ich mir nachmittags vor dem Aufräumen zusammensuche.
Aber es gibt bei mir noch weitere Sachen, die geplant werden müssen, weil sie nicht täglich gleich sind, z.B. Bad Putzen, Staubwischen oder Wäsche einsortieren. Ja, ich gebe es zu, auch die saubere Wäsche landet bei mir nicht gleich da, wo sie eigentlich hingehört. Und ich bediene mich häufiger aus dem Wäschekorb als aus dem Schrank. Aber auch für solche lästigeren Aufgaben gibt es bei mir einen festen Tag in der Woche: Samstags.
Klar, die Kalkflecken die unter Garantie schon dienstags die Armaturen verunstalten, sind alles andere als hübsch. Auch die saubere Wäsche die sich im Schlafzimmer türmt sieht nicht gerade super aus. Doch mal ehrlich: Ich will gerne auch etwas von meinem Kind haben oder mich auch noch fünf Minuten hinsetzen. Denn wenn wir Zuhause sind, bin ich unter Garantie alles in allem mindestens eine Stunde damit beschäftigt, bis ich meine Wohnung erträglich finde. Und mein Ordnungsfimmel hält sich, wie man wohl bereits erahnen kann, wirklich in Grenzen. Aber drei Personen, plus ein Hund der gefühlt immer im Fellwechsel ist, machen nun mal Arbeit. Aber das Leben besteht nicht nur aus Haushalt. Und da muss ich einfach Abstriche machen, was die optische Perfektion angeht. Und diese Abstriche sind eben das es nicht 100 % sauber ist. Eher so 70-80 %. Ich fühl mich wohl, Freunde kann man rein lassen. Kritische Familienmitglieder lieber nicht …

Also liebe Mamas, die deswegen ein schlechtes Gewissen haben: Bei uns anderen sieht es nicht besser aus. Nur wenn angekündigter Besuch kommt, versuchen wir die perfekte Fassade aufrechtzuerhalten. 😛
Aber …
Bei allem Einsatz um die eigenen vier Wände nicht im Chaos versinken zu lassen sollte man jedoch eins nie vergessen: Unsere Kinder haben nur eine Kindheit.
Ist also schönes Wetter: Geht raus und genießt die Zeit.
Ist der Tag einfach doof: Kuschelt euch gemeinsam auf die Couch.
Bietet sich die Gelegenheit sich mit einer befreundeten Mama samt Kind zu treffen: Nutzt sie!
Ist es warm und ihr habt keine Lust: Geht ein Eis essen.

Natürlich ist eine ordentliche Wohnung etwas Tolles. Doch lebt auch im Hier und Jetzt und verschiebt, solange nicht alles im Chaos versinkt, ruhig Mal das Putzen auf morgen.

Alles Liebe
Eure Julia

 

Meine Lieblingsautorinnen und die Wortstürmer

Hallo ihr Lieben,
vielleicht hat mich der eine oder andere von euch heute bei den Wortstürmern entdeckt. Weil ja, ich gehöre auch zu diesen tollen, hübschen, aufgeschlossenen jungen Damen, die ihre Zeit gerne mit illusteren Gedichten und Kaffeekränzchen verbringen. Ok, vielmehr ist es eine Ansammlung von – ja hübsch und toll sind sie und auch aufgeschlossen – aber sonst haben sie es faustdick hinter den Ohren. Bei dem ein oder anderen Chat-logg würden noch Matrosen rote Ohren bekommen. In den letzten Wochen habe jedoch mit diesen Frauen eine Horde wunderbare Menschen kennengerlernt, die mich mit ihrem Humor zum Lachen gebracht haben und mir mit ihrem Einsatz den vollen Respekt abverlangt. Doch das alles ist ja noch nicht der einzige Grund zu sagen: Ich bin echt froh, dass ich mich »dem Sturm« angeschlossen habe. Es sind die unzähligen kleinen Facetten die mich begeistert haben. Die Personen mit ihren unterschiedlichen Meinungen, die sich dennoch alle gegenseitig so akzeptieren wie sie sind. Daher meine lieben Damen: Danke!

Aber genug des Lobliedes. Denn jede dieser Wortstürmer-Autorinnen ist auch so toll genug, dass sie dich auch ohne meinen Zuspruch überzeugen kann. Mich haben sie auf jeden Fall überzeugt und auch meine Leseliste erheblich erweitert.
Aufgrund von Zeitmangel lese ich zwar bereits schon seit einiger Zeit an »Zeitenwende: Der Kristall von Vaduhn« von Evita Sommer, aber ich bald hab ich es geschafft und dann bekommt ihr die Rezension zu lesen. Und ja, eine ehrliche. Auch wenn ich eh nur rezensiere was mir auch gefällt.
Was dann auf meinem Lesestapel liegt? Natürlich „WG mit Biss: Der etwas andere Vampirroman“, von Vanessa Carduie. Alleine der Klappentext macht mich schon dermaßen neugierig, dass ich einfach nicht drum rum komme.

Was dann kommt? Die Auswahl ist groß und natürlich halte ich euch auf dem Laufenden. Gegen Ende der Woche startet auch ein neues Blogthema: Das Leben als Berufstätige Mutter mit Kleinkind. Also schaut dann gerne nochmal vorbei. 🙂

Bis dann!
Liebe Grüße
Julia

 

Brief an eine frischgebackene Mama III

Hallo liebe Mama,
mittlerweile sind schon fast vier Wochen ins Land gegangen und du hattest etwas Zeit dich an dein neues Leben mit Kind zu gewöhnen.
Es hat sich ganz schön viel verändert, oder?
Du weißt nun, warum du vorab den Satz zu hören bekommen hast: »Schlaf noch einmal so viel du kannst.«
Du kennst das Gefühl, trotz bleierner Müdigkeit Höchstleistungen zu verbringen.
Und sicherlich weißt du mittlerweile auch, wie es sich anfühlt, wenn einfach nichts mehr nach Plan läuft … Wäschewachen wird zur Mammutaufgabe. Putzen? Muss mehr als einmal warten. Von Kochen wollen wir gar nicht erst reden. Denn eine warme Mahlzeit zuzubereiten, wird schnell zur unüberwindbaren Hürde. Und wie schön wäre es einfach mal in Ruhe duschen zu gehen …
Doch sollte dir diese Hilflosigkeit, dem Chaos in deiner Umgebung gegenüber, die Tränen in die Augen treiben: ruhig Blut. Es wird wieder besser. Denn du befindest dich gerade in den ersten Wochen einer ziemlich umfassenden und jahrelang andauernden Ausbildung zur Mutter, an deren Ende du zum Organisationstalent mutiert sein wirst. Du wirst mit Leichtigkeit mehr Termine Händeln als viele Top-Manager. Du wirst anhand eines Weinens direkt sagen können ob tröstende Arme oder ermahnende Worte angebracht sind. Du wirst Kommandos brüllen können wie ein Drill Sergeant und tröstende Worte mit der Feinfühligkeit eines Engels. Und das ist nur ein winziger Teil von dem, was zu deinen unzähligen neu erworbenen Fähigkeiten gehören wird. Doch ich glaube, dir ist jetzt schon klar: Die Zeit wird härter sein als jedes Boot-Camp.
Du wirst lernen mit wenig Nahrung auszukommen, weil du vor lauter Kind vergisst zu essen, oder einfach keine Zeit hast. Du wirst lernen, dass ausreichend Schlaf Luxus ist. Doch die Müdigkeit, die dich jetzt schon begleitet wird, nicht mehr so bleiern sein, sondern einfach eine Unannehmlichkeit, an die du dich gewöhnst und die du mit viel Kaffee, schwarzem Tee, Fit-Mach-Smoothies und allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln bändigen wirst.
Du wirst das Leben und vor allem die Kleinigkeiten viel mehr zu schätzen lernen. Ein Lächeln, verständnisvolle Worte, tröstende Arme. Aber auch frühere vermeintliche Kleinigkeiten wie Essen gehen oder Kinobesuche wirst du einen vollkommen anderen Wert beimessen. Denn gerade die erste Zeit werden sie ein Luxus sein, denn du dir gönnst und auch gönnen solltest. Denn vor lauter jonglieren mit immer neuen Aufgabenbereichen, darfst du – neben deinem Kind – das wichtigste nicht vergessen: Dich!
Wenn du einen Partner an deiner Seite hast, fordere etwas Freizeit für dich ein. Zelebriere das Duschen und auch das kennenlernen deines neuen Körpers. Er hat sich verändert und vielleicht gefällt er dir nicht mehr so recht. Aber Fettpölsterchen kann man wieder loswerden. Die Haut wird bei ausreichender Pflege auch wieder straffer und deinem Kind ist es letztendlich schnurz egal, wie du aussiehst. Du bist schließlich das tollste Wesen auf der Welt! Dennoch ist das eigene Selbstwertgefühl wichtig. Nimm dir statt in deiner kargen Freizeit den Wischmopp zu schwingen auch mal die Zeit dich zurück zu lehnen und eine Gesichtsmaske aufzulegen. Auch wenn du eigentlich nicht der Typ dafür bist, die Geste zählt. Denn du nimmst dir Zeit für dich. Gerade jetzt werden diese Momente, in denen du mal für ein paar Minuten durchatmen kannst, sehr selten sein.
Es werden noch viele Tränen fließen, von dir, wie auch von deinem Kind. Einfach weil die Entwicklungsschübe, Zähne und ersten Krankheiten an euren Kräften und Nerven zehren werden. Doch halte durch! Du schaffst es. Und du wirst merken, dass du als Mutter mehr aushältst als viele Superhelden, mehr leisten kannst, als viele Leistungssportler und einen stärkeren Willen besitzt als so mancher Überlebenskünstler. Es wird die Zeit kommen, in der du dich nur noch an die schönen Dinge in dieser Zeit erinnern wirst und der Zeitpunkt an dem dein Kind aus dem Haus ist. Und genau dann wirst du auch wissen, was du geleistet hast. Denn du prägst diesen Menschen der in jetzt deinen Armen liegt. Du gibst ihm die wesentlichen Werte mit auf den Weg. Du verleihst im Flügel und Wurzeln. Und genau deswegen machst du das alles. Weil du für diesen kleinen Menschen, das Wichtigste auf der Welt bist.
Also, tief durchatmen, Still-BH richten und weitermachen! 😉

Ich wünsche dir alles Gute und fühle mit dir. Lass dich von deinem Umfeld nicht verrückt machen.
Alles Liebe
Julia

 

Früchte-Quetschbeutel zum Nulltarif



Hallo liebe Mamas,
ich freue mich, dass ich heute mal wieder einen Beitrag von Celeste Drake auf meinem Blog veröffentlichen darf. Den meine persönliche Coupon-Queen hat einen ganz tollen Tipp für euch:

Hallo ihr Lieben,
heute habe ich einen besonderen Spartipp für euch.
Jede Mutter kennen sie, viele verteufeln sie, manche machen sie selbst – Tatsache ist aber, die Kinder lieben sie: Die Früchte-Quetschbeutel.
Auch wenn manche Supermamis die kleinen Päckchen als Zähne zersetzende Giftpackungen verschreien, so sind sie unterwegs doch sehr praktisch. – Zudem sind sie, wenn man darauf achtet, dass wirklich nur zügig gegessen und nicht rumgenuckelt wird, sowie auch mehrmals täglich zähnegeputzt, durchaus vertretbar.
Hier kommt es auch eindeutig auf die Menge an. Sie sind eben nicht dafür gedacht, dass man das Kind dauerhaft damit abfüttert. Es gehört eben zu den Süßigkeiten und mit Gummibärchen stopfen wir unser Kind ja auch nicht voll.
Wie es gehandhabt wird, muss aber eben jede Mutter für sich selbst und ihr Kind entscheiden.
Allerdings wissen wohl diejenigen, die die kleinen Päckchen ab und an mal nutzen: Sie sind nicht gerade kostengünstig. Selbst im Angebot liegen diese meist bei 0,95 € das HIPP-Beutelchen.
Nun für alle die einen ECenter/Edeka Südwest in der Nähe haben gibt es diese Woche ein ganz tolles Angebot:
Dort kosten die HiPP Früchte-Quetschbeutel als Angebot 0,95 €.
Dazu gibt es aber 100 extra Punkte für die Deutschlandcard.
Und das entspricht 1 €.
Nutzt ihr also bei eurem Kauf die Deutschlandcard, dann macht ihr sogar noch 5 Cent Gewinn pro Beutelchen.
Diese Deutschlandcard Punkte könnt ihr bei euren nächsten Einkäufen einfach an der Kasse wieder verrechnen lassen.
Falls ihr keine Deutschlandcard habt bekommt ihr diese in den Märkten oder auf der Deutschlandcard-Seite:
https://www.deutschlandcard.de/

Und falls ihr im HIPP-Babyclub angemeldet seid, dann gibt es dort noch Coupons, mit denen ihr noch einmal sparen könnt.
Denn dort gibt es einen Coupon zum selber ausdrucken, bei dem ihr 5 Beutelchen kauft, aber nur 4 zahlen müsst.
Hier geht es zur HIPP-Babyclub-Seite, die auch weitere Coupons anbietet:
https://www.hipp.de/babyclub/neu-registrieren/

Im Endeffekt könnt ihr so HIPP Quetschbeutel kaufen bis zum abwinken, und macht noch Gewinn dabei.

Ich wünsche euch viel Spaß, bei einem sparsamen Einkauf,
Celeste

 

Brief an eine frischgebackene Mama II

Hallo meine Liebe,
zwischenzeitlich wurdest du sicherlich aus dem Krankenhaus entlassen und hast festgestellt, dass Zuhause nichts mehr so ist wie es vorher war. Niemand kann einen wirklich darauf vorbereiten wie es ist, ein Kind zu haben. Kein Buch, keine Erzählung, kein Film. Um zu wissen wie es ist, muss man es einfach erleben. Schlafentzug, verknotete Haare, mitunter nicht einmal mehr die Zeit zu duschen … Was du gerade durchmachst, würde man in einem anderen Zusammenhang Folter nenne. Dazu bist du plötzlich 24/7 im Einsatz.
Nicht verwunderlich, dass man schnell aussieht, als wollte man sich als Statist für »The Walking Dead« bewerben. Das Stöhnen konnte man schließlich die letzten Nächte genug üben, wenn man zum gefühlt hundertsten Mal aus dem Schlaf gerissen wurden. Du kannst dich jedoch schon mal darauf vorbereiten: Es wird erst noch schlimmer werden, bevor es besser wird.
Aber der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an den Schlafmangel. Und du dich daran, dass du plötzlich mindestens 5 Jahre älter aussiehst.
Aber nein, es ist nicht nur das erste Lächeln das alles wieder aufwiegt. Unzählige Momente warten auf dich, in denen dein Kind dir zeigt, dass du für es der tollste und wichtigste Mensch auf der Welt bist. Denn du hältst das Glück seines zukünftigen Lebens genau in diesem Augenblick, wie auch auch in den nächsten Jahren, in deinen Händen.

Du hast sicherlich vorab viel geplant, doch mittlerweile hast du die Realität kennengelernt. Und das mit ganz, ganz vielen Hormonen und Gefühlschaos. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, wie du das alles schaffen sollst. Doch das wirst du! Überlege aber gut, wie du den Weg weiter gehen möchtest. Gerade in den ersten Wochen werden nun die Weichen gestellt, wie das weitere Babyleben deines Kindes verlaufen wird. Flasche oder Stillen? Eigenes Kinderzimmer, Beistellbett oder doch gleich Familienbett? Diese Entscheidungen betreffen nicht nur deine eigenen Freiräume, sondern auch die Entwicklung deines Babys. Und leider läuft das Ganze zumeist nicht konform ab.
Die Vorteile des Stillens muss ich dir glaube ich nicht noch mal näher erläutern. Google ist hier voll von Lobeshymnen, Studien und Statistiken. Es ist und bleibt das Beste für dein Kind und auch für deinen Körper. Zudem birgt es auch einiges an Bequemlichkeit. Denn gerade wenn sich das Ganze einmal eingespielt hat, sparst du dir das nächtliche Aufstehen um eine Flasche fertig zu machen. Lange Wachzeiten, bis alles bereit ist. Und auch das sterilisieren unzähliger Flaschen und Sauger. Zudem ist es auch wesentlich günstiger und die Mahlzeiten sind immer optimal auf die Bedürfnisse deines Kindes abgestimmt, was Menge und Inhalt angeht. Doch deine Brustwarzen sehen das vielleicht aktuell ganz anders. Wenn man schon vor dem nächsten Anlegen Tränen in den Augen hat, weil alles wund ist, kann es schon ziemliche Überwindung kosten. Auch ist das Kind bei jeder einzelnen Mahlzeit auf dich angewiesen. Und da der Magen recht winzig ist, kann das schon recht häufig sein. Ein Fläschchen hingegen, kann jeder mal zubereiten.
Solltest du stillen wollen, behalte bitte zwei Dinge im Hinterkopf: Bei jeder Mahlzeit wird gleichzeitig die »Bestellung« für die Nächste aufgegeben. Zufüttern ist dadurch ganz schnell der erste Schritt zum Abstillen, da dann auch die Milchmenge zurück geht. Manchmal hat man aufgrund von zu geringer Gewichtszunahme keine andere Wahl, als zuzufüttern. Doch auch diese Mahlzeiten können wieder durch Muttermilch ersetzt werden, sobald das Gewicht wieder passt. Hierzu heißt es dann einfach: Anlegen, anlegen und noch mal anlegen. 😉
Das Andere ist wohl die Hürde im Kopf, mit den eben erwähnten wunden Brustwarzen. Doch auch hier gibt es unzählige Mittelchen.
Multi-Mam Kompressen helfen beispielsweise super.  Und viel, viel frische Luft. Wenn es überhaupt nicht mehr geht, kann auch der vorübergehende Einsatz von Stillhütchen  eine Möglichkeit sein. Natürlich, sie können zu Saugverwirrungen führen, das will ich hier nicht schön reden. Aber bevor du das Stillen aufgrund von Schmerzen ganz aufgibst, können sie ein Retter in der Not sein.
Letztendlich gilt es ganz klar zu entscheiden: Wählst du das Beste für dein Kind, oder die Freiheit, die das Füttern per Flasche für dich birgt. Auch wenn das Stillen so viel mehr ist als Nahrungsaufnahme, was immer wieder verkannt wird, kann auch das Füttern per Flasche sehr innig sein. Aber es ist und bleibt eben nicht das Selbe.

Aber machen wir mal mit meinem »Lieblingsthema« weiter: dem Schlafen.
Beliebt, vor allem von der Fraktion »Mir hat das doch auch nicht geschadet« oder »Meine Mutter hat das auch schon so gemacht« ist es, das Kind von Anfang an alleine im eigenen Zimmer schlafen zu lassen. Das hat natürlich für die Mutter so einiges an Vorteilen, in Form von Freiräumen. Das Bett bleibt das Eigene und die Kinder schlafen vermeintlich schnell durch. Alles Supi …
Falls es noch nicht aufgefallen ist, ja, hier Sarkasmus am Werk. Für mich ist diese Form des Schlafens das Schlimmste, was man einem Kind antun kann. Warum?
Du kommst geradewegs aus Schlarafia. Alles war warm, es gab essen und trinken, wann immer du Lust dazu hattest. Die unterschiedlichsten Geräusche lullten dich in den Schlaf. Zwar war es am Schluss etwas eng, aber trotzdem sehr, sehr kuschlig. Plötzlich bist du in einer fremden Welt und mal ganz davon abgesehen, dass es Arsch Kalt ist, du plötzlich erst mal auf dich aufmerksam machen musst, wenn du Hunger, Durst oder einfach eine volle Windel hast, ist diese Welt auch einfach riesig. Alles was mehr als eine Armlänge weg ist, nimmst du lediglich verschwommen war. Es gibt keine Grenzen, keine Wärme und auch diese beruhigenden Geräusche sind weg.
Tagsüber wirst du getragen, gestreichelt, gefüttert und du merkst, dass diese Frau, die so super riecht, dich wirklich liebt. Aber nachts … nachts bist du allein. In dieser gemeinen Stille. Du bist dir sicher, dass die Schatten immer näher rücken und egal was sich in ihnen verbirgt, es ist mit Sicherheit gefährlich. Du fängst an dich zu beschweren. Erst leise. Du willst das was im Schatten lauert ja nicht anlocken.
Doch es kommt niemand. Du wirst lauter, hast Angst und diese Angst überflutet dich irgendwann so sehr, dass du aus Leibeskräften schreist. Und dann kommt sie endlich. Die Wärme, die Liebe, die Sicherheit. Du wirst in den Arm benommen. Gestreichelt. Irgendwann schläfst du wieder ein. Doch wenn du aufwachst, fängt alles wieder von vorne an und du fragst dich, warum sie dich alleine gelassen hat. Warum sie dich immer wieder der Dunkelheit überlässt. Irgendwann hörst du auf zu schreien. Verlierst das Vertrauen. Denn selbst, wenn sie immer wieder kommt,… sie lässt dich auch immer wieder in der Dunkelheit zurück. Wenn die Schatten kommen, dann ist das eben so. Du kannst es nicht ändern. Denn egal wie sehr du auch schreist,… immer wieder wachst du alleine im Dunkeln auf.
(Liebe »Mir hat es doch auch nicht geschadet«-Fraktion: Falsche Bärte und Steine gibt es beim Eingang Links. Die Termine zur Steinigung werden öffentlich ausgehängt.)
Aber nun zurück zum Thema. Alleine Schlafen ist und bleibt für einen Säugling, der sich gesund entwickeln soll, keine Option. Doch wenn es unbedingt sein muss, dann mach es gleich. Denn das Schreien wird nur lauter, die Tränen reichlicher und die Verzweiflung größer, je länger du damit wartest.
Die nächste Option ist ein Beistellbett. Diese Möglichkeit ist mittlerweile glaube ich auch ziemlich weit verbreitet. Auf jeden Fall wenn ich mir meinen Freundeskreis so anschaue. Schließlich ist das Ganze für alle Seiten auch recht praktisch. Schon beim leisen Glucksen wird man wach und mitunter reicht dann schon ein »Handauflegen« oder beruhigender Satz, damit der neue Erdenbewohner wieder ins Land der Träume entgleitet. Stillt man, ist der Weg zur Brust nicht weit und nach kurzer Zeit wird keiner von beiden mehr richtig wach werden. Der Vorteil ist auch ganz klar, dass man sich nicht versehentlich auf das Kind rollen kann, oder es mit zudecken.
Es ist jedoch auch manchmal so, dass dies die Vorstufe zum Familienbett ist. Das kommt immer darauf an, wie sich die Eltern entscheiden, wenn das erste Beistellbettchen zu klein wird. Größeres Bett und dann ab ins eigene Zimmer? Oder hat man die gemeinsame Schlafsituation so zu schätzen gelernt, dass man einfach ein Jugendbett kauft und das Doppelbett zu einer 3er-Liegefläche aufrüstet. (Eben bei einer dreier Konstellation, sonst eben eine 90er-Matratze pro Person. 😉 ) Und schon sind wir beim Familienbett. Ich spar mir jetzt das große Rumgeschwärme. Da es kein Geheimnis ist wie bei uns geschlafen wird. Es gibt für mich einfach nichts innigeres als das Familienbett. Aber es gibt eben auch ganz klar Nachteile für uns Mütter. Das Kind wird in der Regel jeden Abend in den Schlaf begleitet. Ich will auch nicht verheimlichen, dass ich dies schon seit über drei Jahren mache. Auch wenn ich es nicht so empfinde, ist dies für viele Mütter eine enorme Einschränkung. Andersherum, gibt es natürlich auch Mütter, die ihr Kind ohne Familienbett jeden Abend in den Schlaf begleiten und alle sind damit glücklich.

(Keine der genannten Möglichkeiten wird jedoch etwas daran ändern, dass du in den nächsten Jahren verdammt wenig Schlaf bekommen wirst. Es ändert lediglich etwas an der Qualität des Schlafes. 😉 )

Die Entscheidung wie die ersten Jahre verlaufen werden, liegt bei dir. Überlege sie dir gut. Denn je mehr Nähe du deinem Kind in den ersten Jahren seines Lebens gibst, je mehr Vertrauen es in dich hat, das du immer für es da bist, desto gefestigter wird es sein. Deine Anwesenheit und Präsenz ist essentiell für das Wohlbefinden deines Kindes. Damit meine ich nicht, dass du es nicht einmal jemand anderem anvertrauen sollst, sondern dass es sich auf dich verlassen kann.
Das Wichtigste, was du deinem Kind mit auf den Weg geben kannst, ist eine glückliche Kindheit. Diese macht aber nicht die Menge an Spielzeug aus. Auch nicht die Menge an toller Kleidung. Eine glückliche Kindheit wird davon geprägt, das ein Kind sich keine Sorgen machen muss – Mal von Kindersorgen in Form von »Wie komme ich an die Gummibärchen« oder »Spinat ist eklig«  abgesehen. Ich glaube du weißt schon was ich meine. Es soll sich deiner Liebe sicher sein und erst recht nicht ängstigen muss, alleine gelassen zu werden. Denn dies ist der Grundstock später einmal selbst harmonische und glückliche Beziehungen führen zu können.

Alles Liebe
Julia

 

Brief an eine frischgebackene Mama I

Hallo liebe frischgebackene Mama,
ich glaube, ich brauche gar nicht fragen wie es dir geht.
Du fühlst dich fertig, immer etwas verschwitzt und über die Haare wollen wir erst gar nicht reden.
Aber hey, die erste Hürde hast du gemeistert. Also, klopf dir mal selbst auf die Schulter. Egal ob Spontangeburt oder Kaiserschnitt, dein Körper hat Höchstleistungen vollbracht. Und da ist es auch vollkommen legitim ein wenig zu jammern. Auch ein wenig mehr ist vollkommen in Ordnung. Es werden zwar immer wieder Leute kommen, die dir sagen du sollst dich nicht so anstellen, aber du kannst stolz auf dich sein. Und mal ehrlich, etwas jammern machen alle Mütter. Manche lauter, manche für sich im stillen Kämmerlein.
Auch wenn es nun schon drei Jahre her ist, ich habe es auch getan. Und das nicht im stillen Kämmerchen, sondern mit ganz viel Tränen mitten auf dem Krankenhausbett thronend. Doch nicht nur, dass das Bedürfnis jede Bewegung mit einem schmerzhaften Stöhnen zu begleiten, mich in dieser Zeit permanent verfolgte. Die ersten Tage hatte ich auch ständig das Gefühl in einer seltsamen Parallelwelt gelandet zu sein. Es fühlt sich einfach nicht richtig real an. Damals fragte ich mich, was bei mir schief läuft. Hatte ich doch, kaum würde ich meine Tochter das erste mal und en Armen halten würde, das große Mutterglück-Komplettpaket erwartet. Doch Pustekuchen … Sie war klein, schrumpelig und sah aus wie ein winziger Preisboxer … Von Muttergefühlen war bei dieser ersten Begegnung noch nicht viel im Spiel.
(Und bevor jetzt jemand rätselt: Ja, es war ein Kaiserschnitt.)
Heute mit etwas Abstand ist mir natürlich klar: Auch die Bindung zu einem Kind muss sich erst aufbauen.Denn –  Ja, du hast dieses kleine Wesen monatelang in deinem Bauch mit dir herumgetragen. Es ernährt. Mit ihm durch die Bauchdecke gesprochen. Auf so einiges verzichtet. Und zum Dank für all das fühlst du dich, als hätte man dich mit einem Bulldozer überfahren. Also hey, da kann man die ersten Stunden diesem kleinen Wesen auch mit etwas Skepsis begegnen, bis die Hormone vollständig unseren Körper fluten und wir von 0 auf 100 in den Mamamodus katapultiert werden. Es ist okay, nicht direkt von überschäumender Liebe überflutet zu werden. Das kommt schon noch. Also mach dir deswegen keine Sorgen. Auch das ist normal.
Wenn du also in einem Krankenhausbett liegst, dein Kind auf der Brust und es anschaust, mach dir bitte selbst nicht zu viel Stress. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Keine Mutter ist perfekt. Auch wenn viele gern so tun. Aber du kannst mit der Einstellung an die Sache herangehen, dein Bestes zu geben. Das reicht völlig. Denn durch den Rest beißt du dich dann schon irgendwie durch.
Denn sei dir bewusst, für dieses winzige Wesen wird die Welt so sein, wie du sie ihm zeigst. Für diesen kleinen, atmenden Hauch von einem Menschen bist du ein unbeschriebenes Blatt. Egal was du vorher getan hast, wenn du ihm deine Liebe gibst, wird es mit Liebe in den Augen zu dir Aufblicken.
Dies ist der Zeitpunkt, an dem dein Leben sich für immer verändern wird. Nicht nur weil ausreichender Schlaf nur noch ein Fremdwort sein wird, sondern weil deine Prioritäten plötzlich wild zusammengewürfelt werden, um nach und nach ein vollkommen neues Bild zu ergeben.
Überlege dir genau was du möchtest. Wer du sein möchtest. Denn ab jetzt greifst du nicht mehr nur für dich nach den Sternen, sondern auch für dein Kind. Jetzt kämpfst du nicht mehr nur für dich, sondern für ein weiteres Leben.
Pflastere seinen Weg mit Liebe, denn du wirst sehen das dir dieser neue Teil von dir, all das zurück geben kann, was dir bisher gefehlt hat. Aber denke auch daran, du trägst jetzt die Verantwortung für den wertvollsten Grundstein im weiteren Leben dieses kleinen Menschen: einer glückliche Kindheit.

Alles Liebe,
Julia