
Hallo ihr Lieben,
trotz Dauermüdigkeit und zum Zerreißen gespannten Nerven ist auch heute wieder ein toller Tag, an dem ich mich freue, Mutter zu sein. Schließlich habe ich meinen ersten Kaffee schon getrunken – ok eigentlich den Dritten – und meine Zwergenimperatorin verziert gerade neben mir friedlich ihr Eisköniginnen-Malbuch. Also nehme ich mir endlich mal wieder die Zeit einen kleinen Artikel zu verfassen.
Für was ein Würfel so alles gut sein kann
Jede Mutter mit einem Kind, das gerade die Worte »Ich habe keine Lust« oder »Ich mag nicht«, in den unterschiedlichsten Varianten über die Lippen bringt, kennt die Ohnmacht und nicht selten Verzweiflung. Zähneputze wird zum Kampf und morgendliches Anziehen zum gut geplanten Kriegsmanöver. Da ich nichts davon halte, das Kind festzuhalten, oder anderweitig körperlich zu zwingen, brauchte ich einen Plan B. Denn oft helfen alle guten Worte bei einem morgendlichen Wutmoster nichts. Diesen Plan habe ich nach reiflicher Überlegung auch gefunden. Das ganze wurde inspiriert durch unsere Kita, die »Fleißsternchen« verteilt. An meine eigene Grundschulzeit erinnert, fand ich die Idee durchaus ansprechend.
Doch wie lässt sich ein solches Punktesystem umsetzen, damit Punkte für Anziehen, Zähneputzen, Haarekämmen etc. vergeben werden können und das nicht auf einem langweiligen Papierplan am Kühlschrank? Ein Foto-Plexiglaswürfel, der schon seit fast 2 Jahren sein Dasein im hintersten Winkel unseres Wohnzimmerschrankes fristete, brachte dann die Lösung.
Der innere Würfel, auf welchem eigentlich die Fotos angebracht werden, wurde in Geschenkpapier eingepackt. Einfach, damit es hübscher aussieht. Dann haben wir aus dem Internet passende Bilder zu den Aufgaben ausgesucht und gemeinsam bemalt. Je nach Alter und Fingerfertigkeit können die Kleinen die Bilder dann auch selbst zurechtschneiden. Die Bilder werden anschließend jeweils auf einer Würfelseite, auf dem Geschenkpapier, angebracht und dieser wieder zusammengesteckt. Fertig. 🙂
Und wo bleibt jetzt die Motivation?
Das Konzept ist einfach: Für jede Aufgabe, die ohne Murren und selbstständig, erledigt wird, bekommt das Kind einen Sticker. Ggfs. sollte auch ein Zeitlimit gesetzt werden, damit das Anziehen keine Stunden dauert. Bei uns ist es morgens, bis wir Erwachsenen uns angezogen haben, hat sie ebenfalls Zeit. Die Sachen werden natürlich bereitgelegt und auch auf Zuruf unterstützt.
Es geht nicht darum, dass wir beim Zähneputzen nicht mehr nachputzen, oder beim Haarekämmen nicht mehr nachbürsten. Sondern es geht darum, dass das Kind es selbst versucht und nach und nach selbstständig ausführt. Und das Wichtigste: Ohne Gezeter.
Sind fünf Sticker erreicht, darf sich etwas aus der Belohnungsschüssel genommen werden. Und die Sticker, je nachdem wie es den Eltern passt, auf eine andere Fläche geklebt werden. Bei uns sind in der Belohnungsschüssel kleinen Gummibärchenpackungen, Traubenzucker, aber auch einzelne Kinder-Badezusätze, lustige Tüten o.ä.
Wichtig ist, dass es sonst nichts »außer der Reihe« gibt.
Natürlich funktioniert es nicht an jedem Tag gleich gut. Dennoch haben wir alle Spaß daran und beim Haarekämmen und Zähneputzen gibt es seither nur noch wenig Gejammer. Selber anziehen, oder Aufräumen, ist jedoch auch weiterhin launenabhängig.
Mal sehen was die Zeit bringt. Und jedem, der es ausprobieren will: Viel Spaß und Glück. 😉
Alles Liebe
Julia